liehe Mitteilung Goldblums de dato Paris 7. November 1886]). Der erste Teil des Buches Kaňfé Jónah, beendet „mit der Hilfe dessen, der thront in den Höhen", im Monate Tischri des Jahres (5)408 (1648), so spricht Petachjahn Sohn meines Herrn Vaters Benjamin, dessen Andenken zum Segen sei, aus der heiligen Gemeinde Bunzlau. (Vgl. A. Neubauers Catalogue of Hebrew Manuscripts Nr. 556, woselbst ein Schreiber Petachjah erwähnt wird, und der Eigentümer Esra of Fano war.) Übrigens ist es nicht sicher, ob Isac Lurja oder Menachem Asarjah da Fano der Verfasser des Werkes rtfV ''BJS gewesen. Von diesem Petachjah ist allerdings nur gewiß, daß er aus Bunzlau stammt, nicht aber, daß er daselbst Rabbiner gewesen. Unzweifelhaft aber wissen wir, daß im Jahre 1609 und schon vor diesem Jahre Rabbi S a mu e 1, Sohn Josefs, Rabbiner in J. war. In dem Buche „M e-gillath Juchasin, verfaßt von Meier Pereies, Schreiber und Rabbinatsussessor in Prag, neu herausgegeben und mit vielen Anmerkungen versehen vod Rabbi Chajim, Sohn des gelehrten Rabbi Mosche, lesen wir, daß Rabbi Jizchak, Sohn des Rabbi Schim-schon, ein Enkel des Rabbi Akiba aus Ofen (vgl. Zunz, Literaturgeschichte, p. 429, Stammtafel), eine Approbation zu dem "Werke 31 ĎH7 das der damalige Bunzlauer Rb. Rabbi Samuel ben Josef veröffentlicht hatte im Jahre 369 (=1609). Der erste nachweisbare Rb. Jungbunzlaus war demnach Rabbi Samuel ben Josef aus L u blin. Daß derselbe im Talmud wohlerfahren sein mußte, ersehen wir aus dem Werke 21 DH1? sowie auch aus dem Umstände, daß zwei so hervorragende Männer wie Rabbi Löwe ben Bezalel und Rabbi Jizchak ihre Zustimmung zur Veröffentlichung gaben. In der damaligen Zeit hatte der Rabbiner jedoch einen weit größeren Wirkungskreise als heutzutage und ganz besonders in einer so alten jüdischen K. G., wie J. es war und ist. Die Heranbildung der Jugend zu Talmudjüngern war zunächst eine heilige Aufgabe des Rabbiners, und da derselbe überdies nicht nur dem Namen, sondern der Tat nach fH JT2 2tf der Vater des Gerichtshofes war, ürid als solcher die Differenzen zwischen Mein und Dein zu schlichten und schließlich noch die religiösen Anfragen zu beantworten hatte, blieb wenig Zeit zu schriftstellerischer Tätigkeit übrig. Nur die tiefgefühlte Sehnsucht, das göttliche Wort zu verbreiten und der Wahrheit die Bahn zu ebnen, ließ die damaligen Rabbiner und Gelehrten ihre Geistaspro-dükte durch den Druck veröffentlichen, was übrigens in der damaligen Zeit recht kostspielig und von den Rabbinern nicht leicht zu erschwingen war. •-— Wissen wir nun von dem ersten Jungbunzlauer Rabbiner außer seinem Geburtsorte Lublin, das zur Zeit dieses Rabbi Samuel der Herd der Talmudwissenschaft war, da Männer wie Josua Falk Cohen und Rabbi Meir Lublin (Über Josua Falk Kohen u. R. Meir Lublin siehe u. a. Karpeles, Gesch. d. jüd. Lit., p. 927—976) (1558 bis 1616) daselbst wirkten, nichts Besonderes, so ist von dessen Amtsnachfolger Rabbi (II.) Abraham Samuel ben Isaac Bacharach (vgl. die Stammtafel unseres R. Samuel ben Jizchak Bachrach in Zunz, Litera-turgesch., p. 429). Daß Rabbi Samuel Bachrach nicht nur, wie Zunz angibt, in Bunzlau geboren, sondern auch daselbst Rb. war, ersehen wir aus der erwähnten Megilath Jochasin des. R. Meir Pereies, wo zu lesen ist: [Der Gaon, der Lehrer Rabbi Samuel bar Jizchak Bachrach, sein Andenken sei gesegnet, war Prediger hier in Prag und Vater des Gerichtshauses und das Haupt der Mechibla (Jeschiwah.) in der heil. Gemeinde Jungbunzlau.] Noch im J. 1700 finden wir in den Büchern der hiesigen K. G. einen Rabbi Schimon Bachrach als Vorsteher angeführt. [Ausgaben des Siegelbewahrers und Öffners, des Oberhauptes und Edlen, die Ehre des Rabbi Simon Bachrach, Oberhaupts der Gemeinde.] Der deutsche Titel dieser amtlichen Gemeindebücher lautet: „Dieses Buch ist gehörig denen Juden Eltisten zu Jung-Buntzeln ob der Iser, welches die Jüdische Einnehmber Ihre řep-partation (Repartition) eingeschrieben sei." Hebräisch ist hinzugefügt: [Dieses Buch gehört den Vornehmen, Edien, Häuptern, Guten und Erwählten der Gemeinde.] Auf dem Leichensteine des Rabbi Samuel Abraham Bachrach fehlt die Mitteilung, daß derselbe in Bunzlau Rabbiner war, wir erfahren, jedoch aiis demselben, daß derselbe in Turbin, Kolin, Pohrlitz und schließlich in Worms das Rabbinat: bekleidete und das 40. Lebensjahr erreichte. Dessen-Sohn Rabbi Sohimisehon segnete das Zeitliche im J. 1670 in Worms, verbreitete Tora in Mähren, Prag und Worms. Eine-Tochter Jair Chajkn Bachrachs, Namens Dob-rusch, war die Gattin des R. Schlomo Oppenheim und starb im J. 1736. Über Abraham Samuel, Moses Sam-sorř Bďchrach und dessen Weib (siehe Nafschoth Zadi-kim, p. 63, Amudé Haabóda, p. 261—263 und S. L. Grossmanns Moadim l'simchah, p. 56—57 und p. 66 bis 67) ist uns viel mehr bekannt. Nach Zunz, Literaturgeschichte der synagogalen Poesie, p. 429, hat er ein Chanukalied im J. 1605 in Kolin und eine drei-zeilige Selicha verfaßt. Sein Enkel ist der durch seine Responsen berühmte Rabbi Jair Chajim Bachrach, Verf. des Werkes „Chawoth Jair". Da der einzige Sohn des Rabbi Löwe ben Bezalel, der Onkel unseres R. Samuel Bachrach, in Ko'lin lebte (Dr. N. Grüns Schrift: Der hohe Rabbi Löw und sein Sagenkreis, p. 59), so hat er wahrscheinlich das Chanukalied gelegentlich eines Besuches daselbst verfaßt. Daß R. Samuel Bachrach auch literarisch tätig war, beweist die Handschrift Nr. 480 der Bodleiana in Oxford, die nach Neubauers Catalogue, p. 101, Col. a. R. She-muels (1"132 Rabbi at Worms) Novel lae (D'Win) on different Thalmudic treatises, besonders über den von Pp^J und Dvt0J enthaltenen. Da aber Nr. 481 derselben Catalogs-Novellen über TJ'ift enthält und dieselben von einem Enkel R. Liwas von Prag herrühren, Rabbi Samuel Bachrach tatsächlich ein Enkel des Rabbi Liwa von Prag war, glauben wir nicht irre zu gehen, wenn wir unserem R. Samuel Bachrach auch diese Novellen zuschreiben. R. Samuel Bachrach starb am 26. Mai 1615 auf der Flucht vor der im J. 1614 in Frankfurt und 1615 am Pessachfest in Worms ausgebrochenen Bewegung der Zünfte gegen die Juden. Sein Geburtsjahr fällt ins Jahr 1575. (Irrtümlich ist bei Zunz 1675 angegeben.) Rabbi Samuels ' Sohn, Rabbi Schimschon Bachrach, war in talmudischen Disziplinen wohlbewandert und gab auch eine Sammlung Novellen über den Choschen Mischpat, die sein Onkel, R. Chajim Kohen, verfaßt, heraus, u. zw. im J. 1628. Aus der hehr. Handschrift Nr. 2149 in der Bodleina ersehen wir, daß R. Samuel Bachrach auch den Vornamen Abraham hatte. Neubauers Katalog, p. 744. Neubauer teilt mit, daß die Handschrift viel vollständiger als die bisher veröffentlichte ist [ibid; sub Nr. 2149, p. 744].) Aus der Ehe R. Simsons mit Tölzel, Tochter des R. Tewele in Schneitach, stammte der berühmte Verfasser der Responsen-Sammlung Chawoth Jair, Jair Chajim Bachrach. Wie lange R. Samuel in Bunzlau das Rabbinat bekleidete, ist uns festzustellen nicht möglich. III. Ihm folgte im Amte in J. B. Chajim F e i b e 1, Schwiegersohn des R. Jesaja Horwitz