Emanuel Spitz Kom. R. Siegmund Woditschka Karl Kohn Kom^R. Ludwig Glaser 3. Med. Dr. Moritz Glaser, ein sehr beliebter Arzt, die Leitung der K. G. Er wirkte insbesondere für die Anlage des hiesigen jüd. Friedhofes und fqr die Ausgestaltung des Gotteshauses. Auch an der Gründung der Ch. K. nahm dieser edle Menschenfreund hervorragenden Anteil. Er starb im J. 1886, tief betrauert von der ganzen Gemeinde. Sein Sohn Rechtsanwalt Dr. Erwin Glaser ist ebenfalls Mitglied der K.-G.-Repräsentanz. 4. Rechtsanwalt Dr. Josef Spitz (gest. 1914), der mehr als 25 Jahre der K. G. vorstand, erfreute sich auch des besten Ansehens und der größten Beliebtheit bei der nichtjüdischen Bevölkerung von B. Er war der erste Jude, der in dieser Stadt in die Gemeindevertretung gewählt wurde. Er erhielt das Ritterkreuz des Franz-Josef-Ordens. In Würdigung der großen Verdienste, die er sich um die hiesige K. G. erworben, wurde derselbe in der Ausschußsitzung vom 8. Juli 1899 einhellig zum Ehrenmitglied der K. G. in B. ernannt und wurde ihm aus diesem Anlasse ein Ehrendiplom überreicht. Unter Dr. Spitz wirkte als V. Stv. JUDr. Josef H ä u 11 e r; ferner gehörten dem K. V. an: JUDr. Burghard Gutwillig, kais. Rat Siegfried Langer, Wilhelm Heller, Karl L ö b 1, Josef Graf, Leopold L ö w y, Heinrich B e r m a n n, Dr. Richard Kann, Karl Kohn; dem K. A.: Max Wolf, Emanuel Spitz, JUDr, Emil Kornfeld, Mor. H1 a-watsch, Méd. Dr. Leopold Kohn, Ignaz Taus-s i g, Adolf Stadler, Max Kohn, Isidor U11-m a n n, Hermann Lederer, N. K r a u s, Eduard K o h n e r, Dr. M. S t e i n. 5. JUDr. Moses Stein, Rechtsanwalt, stand ein Jhzt. hindurch (1910—1921) an der Spitze der K. G., die er in würdiger Weise repräsentierte. Dr. Stein wurde bei seinem Rücktritt vom Amte zum Ehrenpräsidenten der K. G. ernannt. Mitglieder des Vorstandes bezw. Ausschusses waren: Emanuel Spitz, Stv., Max Baum, H. Bermann, Alex Fischer, Karl Fischer, Ludwig Glaser, Wilhelm Heller, Rudolf Heller, Mor. H1 a-watsch, Dr. E. K o r nf e 1 d, Dr. Richard Kann, Karl Kohn, Dr. Moritz K e 11 n e r. Dr. Leopold Kohn, Eduard K o h n e r,'kais\ Rat. Siegfried L a n-g e r, Karl L ö hl; Ludwig R é i n h a 1t, Adolf Stadler, Karl Spitz, Ing. Täussig, Isidbr Ulimann, Max Woíf. 6. Emanuel Spitz (ein Bruder des vorhin genannten Dr. Josef Spitz),, leitete die Geschicke der K. G. in den J. 1921—1931. Unter seiner Vorsteherschaft wurde Dank der Initiative und dem unermüdlichen Eifer des Kom. Rates Max B a u m, der an der Spitze des rührigen Baukomitees stand, ein schönes zweistöckiges Gemeindehaus errichtet mit Wohnungen für die Kultusbeamten und einem großen Betsaarfür die Wintermonate, der auch als Versammlungslokal dient. Reichlich flössen die Spenden für dieses fromme Werk, zu dem fast alle Mitglieder der Gemeinde und auch auswärtige Glaubensgenossen beigetragen haben. Nach dem Rücktritt des verdienstvollen K. V, Emanuel Spitz, dem ebenfalls die Ehrenpräsidentschaft verliehen worden ist, wurde 7. Korn. Rat. Siegmund Woditschka, der seit vielen Jahren dem Vorstande angehört und stets einen frommen Sinn bekundet, zum K. V. gewählt. An seiner Seite, wie schon unter seinem Vorgänger, wirkt als V. Stv. der Möbelfabrikant Karl Kohn, der die Agenden der K. G. in mustergültiger Weise leitet, während das Vorstandsmitglied Kom. Rat Ludwig Glaser, Obmann des Handelsgremiums, seit vielen Jahren das verantwortungsvolle Amt des Kassiers versieht. Als T. V. fungierte Julius Langer, Moritz F e-derer und der im J. 1927 verstorbene Bankier Komm. Rat. Siegfried Langer s. A.,. der sich ob seiner Frömmigkeit und Rechtschaffenheit eines großen Ansehens in der Gemeinde erfreute. Seit 1918 versieht das Amt des T. V. in würdiger und verdienstvoller Weise Rudolf Heller, der gleichzeitig als Obmann der Ch. K. eine segensreiche Tätigkeit entfaltet. Im September 1923 beging die hiesige K. G. den 50 jähr. Bestand ihres Gotteshauses, aus welchem Anlasse ein erhebender Festgottesdienst stattfand. Am 1. Tag Schebuot 1924 feierte der gegenwärtige OKt. und Rgl. Jakob Lamm sein 40 jähr. Amtsjubiläum. Als dieser durch musikalische und allgemeine Bildung gleich ausgezeichnete Funktionär nach 47 jähr, erfolgreicher Dienstleistung in den Ruhestand trat, wurde zu dessen Nachfolger OKt. David Müller bestellt. Eine Gedenktafel für die im Weltkriege gefallenen jüd. Soldaten des Brüxer Bezirkes wurde im hiesigen Tempel anläßlich der Gedenkfeier der Ch. K. am 14. März 1926 feierlich enthüllt. gelang es, eine Ch. K. ins Leben zu rufen. Die Gründung erfolgte im J. 1879. Die ersten Statuten tragen die Unterschriften von vier Personen: Dr. J. S. B 1 o c h, Dr. M. Glaser, .-.'.. . Tempel, (Innenansicht) Im Herbst 1927 wurde die Fässade des Tempels renoviert. Bei dieser Gelegenheit ließ der Porzellanfabrikant Karl Spitz auf eigene Kosten eine nachts leuchtende Turmuhr anbringen. Der jüd. Friedhof wurde 1878 eröffnet und durch den damaligen Rb. Dr. Bloch eingeweiht. Bis zur Eröffnung dieses Friedhofes wurden die jüd. Leichen je nach der Herkunft der Verstorbenen nach Eidlitz, Teplitz, Lubenz, Hohentrebetitsch oder nach Postelberg zur Bestattung überführt. Mit Rücksicht darauf, daß seit der Eröffnung des Krematoriums in B. öfters auch jüd. Leichen eingeäschert werden, wurde seitens der Ch. K. am hiesigen isr. Friedhofe ein Urnenhain errichtet, dessen Einweihung am 23. Juni 1933 stattfand. Innerhalb der hiesigen K. G. bestehen folgende drei Vereine: 1. Die isr. Beerdigimgshrüderschaft (Ch ewra-Kadi scha). Schon der erste Rb. von B. Dr. A. K i s c h regte die Gründung einer Ch. K. an, aber erst seinem Nachfolger im Rabbinate, dem bekannten Dr. S. Bloch, Ludwig Black "Rudolf Heiler'' J. M. Langer und Samuel T a n z e r. Letzterer war der erste V. der Ch. K., während Ludwig Black die Vereinsgeschäfte leitete. Als bald darauf Samuel Tanzer starb, wurde Black zum V. der Ch. K. gewählt, die er unter Mithilfe von Heinrich Heller, als Stv. und Karl Fischer als Kassier durch volle 25 Jahre leitete. Im J. 1906 legte L. Black sein Amt, das er mit großer Hingabe und Sachkenntnis verwaltete, nieder, worauf der bisherige .Štvi' Heinrich Heller zum Obmann gewählt wurde. , Nach dessen Rücktritt übernahm Ignatz T a u s s i g dieses Ehrenamt, das er bis zu seinem -Ableben in pietätvoller Weise verwaltete. Ihm standen Karl Fischer und nach dessen Ableben Rudolf Heller als Stv., ferner Alexander Fischer, später Ludwig Glaser als Kassier und treue Mitarbeiter zur Seite. Nach Ignatz Taussig wurde der bisherige verdiente Obm. Stv. Rudolf H e 11 er zum Obmann der Ch. K. gewählt, der als solcher für die Erhaltung dieser altehrwürdigen und segensreichen Institution bis zum heutigen Tage mit Hingabe und unermüdlichem Eifer tätig ist. Die Kassaverwaltung liegt in den bewährten Händen des Stv, Korn. - Rates Ludwig Glaser. Dem Ausschuß gehören ferner an: Kom. Rat Max Baum, Stv. Rudolf Basen, Schriftf. Korn. Rat. Ludwig Glaser, Kassier JUDr. Alex. Gerstmarin, Alfred Fischer, Viktor Heller, Oberleutensdorf, Alfred Kohn, Walter Kraus, Emil Krulik, Salomon Lek-ner, Karl Pick, Emil Propper, Arnold Schulhof, Friedrich Zentner und als Ehrenmitglied Josef Graf. Die Generalversammlung der Ch. K. findet alljährlich im Feber oder Mai nach vorangegangener Gedenkfeier im Tempel und gemeinsamen Besuch der Gräber statt. Bei der Generalversammlung pflegt der Rb. einen wissenschaftlichen Vortrag zu halten. Am 8. März 1931 beging die Ch. K. ihr 50 jähr. Bestandjubiläum; aus diesem Anlasse fand in der Synagoge ein feierlicher Gottesdienst und anschlies-send eine Festsitzung statt. Bei allen Sammlungen und .Aktionen innerhalb der Gemeinde, wo 1TJ1 np*72f geübt wird, geht die Ch. K. mit gutem Beispiele, zum Wohltun anregend und ermunternd, voran. Das zeigte sich besonders während des Krieges, da sie in Verbindung mit dem F. V. und anderen jüd. Korporationen die Hilfsaktion für die zahlreichen Flüchtlinge aus dem Osten in fürsorglicher Weise geleitet und erfolgreich durchgeführt hat. Zu erwähnen sind noch die zahlreichen Jahrzeitsstiftungen, welche die Ch. K. verwaltet, ferner die Kronprinz-Rudolf-Stiftung, die den Zweck hat, durch- 35