lib Dr. K. Thieberger Ignaz Fantl Otto Ullmann Moritz Ullmann Markus Ullmann Bertha Stein Rabbiner: Kreisrabbiner Adam Wunder 1868 bis ]905, Prof. Dr. Emil Krakau e r 1905 -1906, gegenwärtig in Komotau, und Prof. Dr. Karl Thieberger seit 1906. Als Religionsprofessor Dr. R. Ferda. Kultusvorsteher: Dr. Leopold 'L ö w y, 1868—1887, Dr. Israel Kohn, 1887—1917, Dr. Max L o e b 1, 1917 bis 1920, Kommerzialrat Ignaz Fantl, 1920—1922, David Hahn, 1922—1924, Kommerzialrat Simon W a c h 11 seit 1924. Im Weltkriege fielen: JUDr. Rudolf Kohn Karl Massarek Ing. Artur Kohn MUDr. Rudolf Dorfmann Stud. ing. Karl Fürth Gustav Fried Egon Stern JUDr. Wilhelm Schneider Otto Stern Josef Fantl Hans Wotitzky . Oskar Fried Rudolf Horner Obst.-Arzt Dr..Emil Taussig Alexander Neubauer Otto Huller Oskar Neumann Otto Neumann Gottlieb Pentlička Verdiente Persönlichkeiten: David H a h n, Präsident des bürgerl. Bräuhauses, Ignaz Fürth, Begründer der Chokoladenfabrik „Veit, Fürth & Sohn", Kommerzialrat Simon W a c h 11, Präsident der Emailfa-briken in der ČSR., Wolfgang Stein in Frauenberg (č. Hluboká n. Vlt.), Faßfabrik, Moritz Ulimann, Vorsteher der Chewra-Kadischa, Primarius Dr. Emil H a i m, Chirurg, Josef K e n d e, Fabrikant, Stadtrat und derzeit amtierender Kultusvorsteher. Benützte Liteiatur. Huyer R.: Zur Geschichte der ersten Judengemeinde in Bud-weis (Prag 1911). — Jahrb. d. isr. K. G. 1893. * *) Orig. auf Perg. im Budweiser Stadtarchive nebst einem Duplikate. 2) Köpl: Urk.-Buch, I, Nr. 225, 276, 316, 372, und Pingas: Auszüge aus dem (verloren gegangenen) Lib. I vetustissimus.. 3) Urk.-Buch, p. 48, Nr. 76. . " 4) Urk.-Buch Nr. 248. B) Stadt-Archiv. °) Stadt-Arch. — Orig. u. Abschriften. 7) Seyser: Chronik von Budweis, S. 64. — 1841. Geschichte der Juden in Böhm. Krumau. Bearbeitet von Rb. Prof. Dr. L. Hirsch, Böhm. Krumau. Nach den sehr spärlichen Quellen über die An-siedlung von Juden in Südböhmen steht fest, daß bis zum J. 1848 die Städte sich der Judenansiedlung heftig widersetzten. Hatte ein Jude in K. zu tun, so mußte er außerhalb der Stadt, zumeist in dem^ an der Kalschinger Straße gelegenen .,Hanelwirt"shause" nächtigen, sich polizeilich melden und tagsüber seine Geschäfte erledigen, um dann wieder in seinen Wohnort zurückzukehren. Aus den Protokollen des Direktorialamtes K. vom 26. August 1845 z. B. ist zu entnehmen, daß dem Familianten Abraham Hájek aus Stahlec, p. B. Tabor, gemeldet hier, von seiner Gattin Juditha, Julie, geb. Kaff, am 19. August 1845 ein Knäblein geboren und diesem bei der Beschneidung am 26. August 1845 der Name „Salomon" gegeben ward. Diese Familie Hájek, Kaff, dürfte nach den vorliegenden Urkunden aus dem J. 1845 mit zu den ältesten Judenfamilien gehören, die in der Vorstadt Spitzenberg wohnten und-dort eine Betstube besaßen. Laut Inhalt dieser Protokolle war jede Matrikenein-tragung vom kathol. Seelsorger zu vidieren und dieser den Matrikenakt enthaltende Meldezettel dann dem zuständigen jüdischen Bezirks-Matrikenführer zur Eintragung in die jüd. Matriken zu übergeben. Laut Meldezettel vom 18. November 1850 ist Bernhard, Sohn der israel. Eheleute Samuel und Karoline Gaff (Kaff), am 13. Februar 1825 geboren worden. Hier fehlt der Ort, doch heißt es auf dem Zettel ausdrücklich laut einem „b'ey der hiesigen Seelsorge verwahrten Auszuge", so daß der Geburtsort wohl anderwärts zu suchen ist. Einem Totenbeschauzettel vom 6. Dezember 1855 ist der Tod des gestorbenen Simon Lederer, Sohn des Lukas und der Fanny Lederer, geb. Weil, Krumau, Gottesackergasse 48, zu entnehmen. Diese Familie Lederer stammte aus Radenin, pol. Bez. Tabor, und dürfte auch seit 1844 hier ansässig sein. Dann ist aus "dem J. 1853 Familie Isak Möller aus Přehařov, pol. Bez. Tábor, genannt, vom 28. Jänner 1858 Familie Bayer und Katharina L e w i t, ebenfalls Vorstadt Spitzenberg Str. 70 wohnhaft, ferner die Familie Jakob Block, Isak E i s n e r, Emanuel F i s c h 1, Ignaz S p i r o, Tobias F e s s 1 e r. Die Zuständigkeit in der Gemeinde wird bei Familie Lazar L e wi t, Abraham Hájek u. a. ausdrücklich bemerkt. Auch, die Tatsache, daß die Familien in verschiedenen Gassen wohnen, beweist, daß es hier kein Ghetto gab. Die Juden gehörten zur uralten Gemeinde Rosenberg, wohin sie auch zumeist beerdigt wurden. Die Matrikeneintragungen erfolgten manchmal in den Matriken der Zuständigkeits- und Geburtsorte Radenin, Miskowitz. Es war dies ein Zug treuester An- hänglichkeit der Juden. Die Juden gründeten dann hier einen B. V., der dann zu der den ganzen politischen Bezirk Krumau umspannenden K. G. Krumau umgewandelt wurde. Der eigentliche Begründer und Vorsteher dieser K. G. war Herr Fabrikant I^naz S p i r o s. A. Dieser war in Kalenitz in Böhmen am 21. Juli 1817 geboren, widmete sich auf der Je-schiba in Kalladay talmudischen Studien und wollte Rb. werden, fürchtete aber trotz seiner tiefen Frömmigkeit vielleicht doch nicht ganz diesem idealen Be: rufe gewachsen zu sein und wandte sich der Papier-erzeugumg zu. Er kaufte hier die Papiermühle Pötsch an und durch Fleiß und Arbeitsfreude machte er mit ; seinen Söhnen aus einer kleinen Papiermühle ein von allen bewundertes Weltunternehmen. Einmal brannte die Fabrik ab, so daß sie mit großer Mühe wieder aufgebaut werden mußte. Seine Sohne ließ er sorgfältig ausbilden: Ludwig wurde der kommerzielle Chef des Unternehmens, Dr. E m a n u e 1 der technische. Das Unternehmen stieg dank der gewissenhaften fachmännischen Leitung zu ungeahnter Höhe und bildet mit dem großen, ebenfalls von der Firma Spiro erbauten Elektrizitätswerke in Hohenfurt eine Sehenswürdigkeit, sowie sie tausenden Menschen Brot und Existenz gewährt. Als Ignaz Spiro am 24. Oktober 1894 seine Augen für immer schloß, hatte er das Bewußtsein^ sein Bestes für die Gemeinde getan zu haben. Ein großer schöner Friedhof mit Bethalle ward unter seiner Amtstätigkeit gegründet, ein Tempelbaufond angelegt. Das Betlokal ward! durch fast 50 Jahre im Diebeischen Waisenhause belassen. Erst die Erweiterung des Waisenhauses machte die Tempelbaufrage akut. Das Gotteshaus ward nach Ankauf eines Stück Gartengrundes im J. 1908/09 vom Architekten Kafka in Prag und dem Baumeister Sosna und Maurermeister Hauber erbaut und l909 feierlich eingeweiht. Im.Tempelbaukomitee waren u. a. die Herren Ludwig Spiro, Dr. Emanuel Spiro, Dr. Schwarz, Julius Spiro, Dr. Kohn, Dr. Lori a; Ignaz Ledere r, S. Kobias und Julius E p-stein. Jeder suchte mit Rat und Tat das Werk zu fördern. " Tatsächlich bildet der Tempel eine Zierde der Stadt. Er besitzt einen weithin sichtbaren Turm und faßt zirka 140—180 Personen. Ein Harmonium, ein guter Chormeister und geschulter Chor sorgen für die Hebung der Andacht und Weihe. Zu den ersten T. V. gehörten Herr Jakob Bloch, Ignaz L e d e r e r, Michael M e t z 1, Oberbezirksarzt Dr.Urbac h, Max Knöpfelmacher. Die ersten beiden Herren verwalteten ihr Amt durch Jzt. bis zu ihrem Tode. t. 49